Der anthropogene Klimawandel und soziale Kohäsion sind unauflösbar miteinander verbunden, da sowohl Mitigation als auch Anpassung nur auf der Grundlage sozialer Kohäsion gelingen können. Ohne kooperatives Handeln ist die "Tragedy of the commons" nicht auflösbar. Es muss ein Konsens dazu erreicht werden, welcher Aufwand von unterschiedlichen Teilen unseres Gesellschaftsgefüges zu leisten ist, sei es zur Minderung des Treibhausgasausstoßes, zur Anpassung an die Klimaereignisse, oder zur „Reparatur" der schädlichen Auswirkungen.
Forschungsatlas
Klima, Energie & Ökologie
Thema
Verwandte Themen
Energieversorgungskonflikte
Thema
Soziotechnischen Transformationsprozessen bringen meist Konflikte und Machtverschiebungen zwischen Gewinner und Verlierern eines bestimmten eingeschlagenen Pfades oder Maßnahmen mit sich. Gerade auch in der Geschichte der Energieversorgung kam es immer wieder zu Konflikten.
Meterologische Auswirkungen
Unterthema
Verdorrte Landschaften, Nahrungsknappheiten, überflutete Küstenstädte, schmelzende Polkappen – die Folgen des Klimawandels bedrohen weltweit Millionen von Menschen, denn sie verstärken bereits existierende soziale, ökonomische und ökologische Problemlagen.
Wasserkonflikte
Unterthema
Migration
Unterthema
Wohnen & Öffentlicher Raum
Thema
Wie kann es gelingen sozialen Zusammenhalt in seiner räumlichen Dimension zu stärken? Wir erleben räumliche Ungleichheiten sowohl hinsichtlich strukturschwacher Gebiete, als auch innerhalb von prosperierenden Großstädten, in denen Quartiere mit unterdurchschnittlichen Wohn- und Lebensverhältnissen wachsen. Räumlich sind Menschen dadurch von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen. Räumliche Ungleichheit ist in der Stadtsoziologie, der Raumordnung oder der Immobilienökonomie sowie bei Planer*innen, Lokalpolitiker*innen und Stadtinititaiven gleichermaßen Ausgangspunkt ihrer Fragestellungen: Was führt zu räumlicher Ungleichheit? Welche Probleme sind damit verbunden? Welche Lösungen sollten untersucht werden?
Bildung, Sprache & Digitalisierung
Thema
Bildung, Sprache & Digitalisierung werden als wichtige Ressourcen verstanden, um soziale Kohäsion herzustellen. Während Digitalisierung die Möglichkeiten zum Austausch erhöhen, sind mit ihr auch Gefahren verbunden: Wir erleben den Gebrauch von Sprache in einer desturktiven Art und algorithmenbasierte Soziale Medien, die zu Echokammern führen - und Verständigung nur innerhalb der eigenen, homogenen Gruppe ermöglichen. Soziale Kohäsion, die nicht als monolithisch verstanden wird, wird damit erschwert.
Bildung
Thema
Bildung gilt als eine Voraussetzung, um soziale Kohäsion zu stärken: Mitglieder einer neuen Gesellschaft werden durch Bildung sozialisiert und sie erhalten Wissen und Fähigkeiten, die ihnen gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht.
Digitalisierung
Thema
Die starke Ausbreitung und Entwicklung digitaler Technologien und Sozialer Medien haben einen großen Einfluss auf die partizipative Kultur vieler (junger) Menschen und ihre sozialen Interaktionen und Verbindungen. Digitale Technologien können dabei einerseits die soziale Interaktion stärken; andererseits können sie auch Konflikte verstärken, die durch einen ungleichen Zugang zur gesellschaftlichen Teilhabe entstehen können.
Gesundheit
Unterthema
Diversität
Thema
Diskriminierung
Thema
Gender
Unterthema
Identität
Unterthema
Demografischer Wandel & Migration
Thema
In Deutschland wird der demografische Wandel geprägt durch niedrige Geburtenraten, zunehmende Lebenserwartung und sich stetig verändernde Wanderungsbewegungen. Das führt zu einem dazu, dass die Bevölkerung tendenziell schrumpf, zugleich aber zu einer höheren kulturellen Vielfalt und zu einem Anstieg des Durchschnittsalters. Diese Trends sind starken regionalen Unterschieden unterworfen. Demografischer Wandel wirkt sich auf den sozialen Zusammenhalt aus, da komplexe die Stabilität komplexer Systeme wie Gesundheit und Pflege, soziale Sicherung, Arbeitsmarkt und die Integration von Zuwanderern davon betroffen sind.
Familie
Thema
Migration
Thema
Transforming Solidarities . Praktiken und Infrastrukturen in der Migrationsgesellschaft
BUA Forschungsthemen
BUA Main Call »Transforming Solidarities« . Praktiken und Infrastrukturen in der Migrationsgesellschaft« ist eine akademische, interdisziplinäre Forscher*innengruppe, die Berlin als »Labor« der Migrationsgesellschaft fasst. Sie untersucht in den Feldern von Arbeit, Wohnen und Gesundheit die Bedingungen der Ermöglichung von Solidarität sowie die Praktiken und Infrastrukturen, in denen sie ausgehandelt wird.
Arbeit, Wohnen, Gesundheit verstehen wir als zentrale Bereiche der vielfach diagnostizierten Krise gesellschaftlicher Reproduktion, in denen wir gesellschaftlich vereinbaren, wie wir solidarisch sind. Angesichts der unabweisbaren Herausforderung, unter Bedingungen von Migration/Mobilität und Digitalität sowie sich lokal unterschiedlich artikulierender globaler Einflüsse, die Frage des sozialen Zusammenhalts neu zu beantworten, eröffnet Transforming Solidarities« neue Wege der gemeinsamen Wissensgenerierung.
Die Projektgruppe besteht derzeit aus 17 Angehörigen der Berliner Universitäten (TU/FU/HU/Charité).
Soziale Kohäsion im Spannungsfeld von Migration und Raum
BUA Forschungsthemen
Humboldt-Universität
Offene Forschungsfragen Migration
Forschungsbedarfe Gesellschaft
Social Cohesion and Civil Society: Interaction Dynamics in Times of Disruption
BUA Forschungsthemen
BUA Main Call: Wie und unter welchen Bedingungen beteiligen sich zivilgesellschaftliche Akteure an Interaktionen, die den Zusammenhalt fördern oder brechen? Ziel der Initiative ist es, den sozialen Zusammenhalt zu untersuchen, wie er durch soziale Interaktionen vorangetrieben und ständig weiterentwickelt wird. Dabei wird Zusammenhalt nicht nur als ein normatives Ideal betrachtet, sondern als eine Eigenschaft sozialer Beziehungen und Interaktionen über verschiedene Maßstäbe und Modalitäten hinweg, die sich in direkten Begegnungen, Gruppen und der Gesellschaft als Ganzes entfalten. Unser Team wird eine neue konflikt- und interaktionsbasierte Theorie des Zusammenhalts in der heutigen Gesellschaft entwickeln, die Perspektiven aus den Sozial- und Geisteswissenschaften und der Informatik sowie mit Partnern aus der Zivilgesellschaft und der Politik integriert.
Prof. Dr. Christian von Scheve, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Jule Specht, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Monika Schwarz-Friesel, Technische Universität Berlin
Prof. Dr. Jan Slaby, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Barbara Pfetsch, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Hanna Schwander, Humboldt-Universität zu Berlin
PD Dr. Simon Koschut, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Swen Hutter, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Ursula Hess, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Verena Hafner, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Denis Gerstorf, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Thorsten Faas, Freie Universität Berlin
Gesundheit, Ernährung und Sport
Thema
Sport
Thema
Integrationsfördernde Kraft des Sports ist unumstritten. Mit seinen spezifischen Möglichkeiten leistet der Sport einen bedeutenden Beitrag zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, Asylbewerbern und Geflüchteten, für Gendergerechtigkeit sowie Inklusion von Menschen mit Behinderung.Sportvereine sind Orte erfolgreicher Integration und Inklusion
Ernährung
Thema
Ernährung ist stark mit sozialem Zusammenhalt verbunden hinsichtlicher der Fragen, was wir essen, mit wem, welcher kulturelle Hintergründe. Ungleichheiten in Ernährungssystemen und ernährungsbezogenen Gesundheitsfragen sind eng verknüpft mit sozialer Kohäsion, da diese sich oft im Zugang zu Lebensmitteln, Arbeitsbedingungen und Ernährung als Teil sozialer Identitäten widerspiegeln.
Ernährungssicherheit und sozialer Zusammenhalt von der Antike bis heute und in der Zukunft
BUA Forschungsthemen
“Food security and social cohesion from antiquity to the present and future”
Lead Applicant: Jun.-Prof. Dr. Silvia Polla (Freie Universität Berlin)
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Universitäre Forschungsthemen
Inklusive Ernährungssystemtransformation: Ernährungsunterschiede in einer vernetzten Welt
BUA Forschungsthemen
BUA Main Call
“Inclusive Food System Transformations: understanding and addressing food disparities in a connected world”
https://www.tu.berlin/themen/exzellenzstrategie/2020/november/inklusive-ernaehrungsstrategien-forschungsprojekt-im-main-call-social-cohesion/
Lead Applicant: Prof. Dr. Peter H. Feindt (Humboldt-Universität zu Berlin)
Religion
Thema
Fördert oder behindert religiöse Vielfalt den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft?
Vorbereitung eines internationalen Netzwerks religiöser Gemeinschaften und nachhaltige Entwicklung
BUA Forschungsthemen
“Preparation of an International Network of Religious Communities and Sustainable Development”
Humboldt-Universität zu Berlin
Sed diam nonumy
Universitäre Forschungsthemen
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Universitäre Forschungsthemen
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Universitäre Forschungsthemen
Stet clita kasd gubergren
Forschungsbedarfe Gesellschaft
Ökonomie
Thema
Akteure
Folgende Akteure im Raum Berlin befassen sich mit diesem Themenbereich.
Wirtschaft
Europäische Union
Unterthema
Die Europäische Union ist ein wichtiger Akteur, um den wirtschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und damit die harmonische Entwicklung der gesamten EU zu fördern. Die EU strebt an, die Unterschiede im Entwicklungsstand zwischen verschiedenen Regionen zu verringern mit besonderem Schwerpunkt auf ländlichen und vom industriellen Wandel betroffenen Gebieten.
Sozioökonomische Ungleichheit
Thema
Trotz Wirtschaftswachstum und weniger Arbeitslosigkeit wachsen die Gräben zwischen reichen und armen Regionen in Deutschland. Dadurch gerät der soziale Zusammenhalt unter Druck, gerade in besonders von Strukturkrisen betroffenen Regionen.
Sozioöknomische Ungleichheit und Populismus
BUA Forschungsthemen
„Socioeconomic inequality and Populism - a Challenge to Social Cohesion“
Hauptantragstellerin: Prof. Dr. Heike Klüver (Humboldt-Universität zu Berlin)
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Universitäre Forschungsthemen
Offene Forschungsfragen
Forschungsbedarfe Gesellschaft
Generationengerechtigkeit
Unterthema
Umwelt- und Klimapolitik beeinfluss die Chancen junger und zukünftiger Generationen. Generationengerechtigkeit bedeutet in diesem Kontext die Weitergabe eines fairen ökologischen Erbes, einer intakten Umwelt, an kommende Generationen ein: Der Erhalt der Artenvielfalt, ein verantwortungsvoller Umgang mit natürlichen Ressourcen, die Lösung der atomaren Endlagerungsproblematik, eine Reduzierung der Treibhausgase und das Eindämmen des Klimawandels.
Eine kurzsichtig Umwelt- und Klimapolitik kann etwa die Auswirkungen des Klimawandels – z.B. extreme Wettererscheinungen, steigende Meeresspiegel – verschlimmern und Existenzen bedrohen.
Bereits heute getroffene politische Entscheidungen haben Einfluss auf zukünftige Generationen. Wie können diese Generationen adäquat im politischen Prozess abgebildet werden?
Kohleausstieg
Unterthema
Akzeptanz & Teilhabe
Unterthema
Für das Gelingen der Energiewende als gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist die breite Akzeptanz der Bevölkerung unabdingbar. Akzeptanz setzt voraus, dass der Umbau des Energiesystems mit einhergenden ökonomischen und infrastrukturellen Veränderungen als gerecht empfunden wird.
Klimawandelkonflikte
Thema
Mobilität
Thema
Güterverkehr
Unterthema
Modale Verlagerung des Güterverkehrs für das Klima zur schnellen Verbesserung des sozialen Zusammenhalts
BUA Forschungsthemen
Der Schienenverkehr als etwas verkrustetes Verkehrsmittel mit ausnehmend guten Klimakennwerten ist mehr in der Tradition als der Realität des Zusammenlebens und Zusammenhaltens verhaftet. Die Problematik, dass der anthropogene Klimawandel Grundlagen des Zusammenlebens und -haltens gefährdet, steigt erst jetzt in das breite Bewusstsein. Ziel des Projektes sind Untersuchungen, die die Stagnation in der CO2 Vermeidung im Güterverkehr überwinden und einen sozialverträglichen Modalshift von Straße auf Schiene mit den betroffenen Akteuren und Gemeinden realisieren.
Hauptantragssteller:
Prof. Dr.-Ing. Markus Hecht
Technische Universität Berlin
Verwandte Themen
Kultur & Geschichte
Politisches System & Gesellschaft
In welchem Verhältnis stehen soziale Kohäsion und das politische System? Ergänzen sich soziale Kohäsion und Demokratie? Sind kohäsive Gesellschaften, in der Disparitäten konsolidiert werden und nicht zu Brüchen führen, politisch stabiler? Welche Auswirkungen haben politische Trends auf den sozialen Zusammenhalt? Und wie kann dieser positiv durch politische Debatte, Gesetzgebung und Umsetzung in der sozialen Praxis beeinflusst werden? Das Verhältnis von sozialer Kohäsion geht dabei über den lokalen Fokus auf eine Stadt oder einen Nationalstaat hinaus: Transnationale soziale Kohäsion, die Überwindung von Ungleichheiten der Weltgesellschaft und Befriedung von Konflikten zeigen die globale Dimension des Phänomens.
Sprache & Kultur im Netz
Unterthema
Verantwortungsvolle KI und Mensch-Maschine-Interaktionen
Unterthema
Gesundheit
Thema
Superfoods
Unterthema
Nachhaltikgeit von Superfoods: Verflechtung von Ernährungswahl, sozialer Ungleichheit und ökologischer Degradierung
BUA Forschungsthemen
“Sustainability of Superfoods: Exploring the Interconnectedness of Food Choice, Social Inequalities, and Ecological Degradation”
Lead Applicant: Prof. Dr. Gülay Çağlar (Freie Universität Berlin)
Gesunde Teilhabe - Verknüpfung Gesundheit, Sport, Mobilität und soziale Kohäsion
BUA Forschungsthemen
Humboldt-Universität zu Berlin
Forschungsbedarf Ernährung
Forschungsbedarfe Gesellschaft
Familie als Instanz für sozialen Zusammenhalt
BUA Forschungsthemen
Familie als Instanz für sozialen Zusammenhalt: Entwicklung der Familienstrukturen und Herausforderungen für Generationenbeziehungen infolge des demographischen Wandels
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Patienten mit psychosozialen Behandlungs- und Beratungsanlässen in der Notaufnahme – Lösungen für ein bedarfsgerechtes Patientenmanagement
BUA Forschungsthemen
Technische Universität Berlin
Sozialer Zusammenhalt modifiziert die Assoziation von Vielfalt und sozioökonomischen und gesundheitlichen Ungleichheiten
BUA Forschungsthemen
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Soziale Akzeptanz und mentale Gesundheit von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans* (LSBT*) Menschen
BUA Forschungsthemen
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Neurourbanistik: Prävention sozialer Stresserfahrung in urbanen Lebenswelten: From Citizen-Science to Social Cohesion
BUA Forschungsthemen
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Social Cohesion: The Grand Economic Challenge for the European Union
BUA Forschungsthemen
Freie Universität Berlin
Zukunft der Arbeit
Unterthema
Die Art und Weise, wie Produktions- und Dienstleistungen erbracht werden, verändert sich durch die Treiber Digitalisierung, demografische Entwicklung und Globalisierung. Diese Veränderungsprozesse haben Auswirkung auf den sozialen Zusammenhalt.
Arbeiten und Wohnen in der städtischen Peripherie
BUA Forschungsthemen
FU Berlin
Populismus
Unterthema
Die Erosion des gesellschaftlichen Zusammenhalts ist Nährboden für links- und rechtspopulistische Bewegungen. Dazu tragen wirtschaftliche Entwicklungen bei, die in Ungleichheiten zwischen Kapital- und Erwerbseinkommen resultieren oder Regionen vor Herausforderungen strukturellen Wandels stellen.
Globales Wirtschaften
Thema
Die Globalisierung hat erhebliche Auswirkungen auf den sozialen Zusammenhalt in nationalen Gesellschaften, aber auch global. Die Ungleichheiten zwischen dem reichen Norden und dem armen Süden nehmen aufgrund des Wachstums großer Schwellenländer allmählich ab, innerhalb von nationalen Gesellschaften wachsen sie.
Ökologie
Thema
Anthropozän
Unterthema
Die Menschheit hat den Planeten Erde so nachhaltig verändert, dass ein eigenes erdgeschichtliches Zeitalter entstanden ist: das Anthropozän. Dessen Grundmerkmal ist die dynamische Wechselwirkung zwischen technischer Zivilisation und Natur, die sich auch im sozialen Zusammenhalt niederschlägt. Im Rahmen der planetaren Grenzen müssen soziale Inklusion, soziales Kapital und soziale Mobilität neu ausgehandelt werden.
Ein gerechter Übergang zu einer postfossilen Gesellschaft (PostFossil)
BUA Forschungsthemen
Es bleibt nur noch begrenzte Zeit, um durch zunehmende globale Erwärmung bedingte unumkehrbare Veränderungen zu verhindern. Daher fordert eine Vielzahl von Industrie- und Entwicklungsländern eine schnelle Umstellung von der Nutzung fossiler Ressourcen (Kohle, Gas und Öl) auf erneuerbare Energien. Eine solche globale Transformation bis Mitte dieses Jahrhunderts wird für alle Sektoren notwendig sein, um eine ausreichende Reduktion der Kohlenstoffemissionen zu ermöglichen und so die globale Erwärmung auf ein erträgliches Maß zu begrenzen. Die laufende Transformation darf jedoch nicht nur klimatische Belange berücksichtigen, sondern muss auch soziale und politische Faktoren einbeziehen, um die Erfüllung aller nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) zu gewährleisten und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Das Projekt fokussiert sich daher auf die Verknüpfung von Aspekten der sozialen und politischen Transformationstheorie als weitere Handlungsgrundlage.
Personen
- Dr. Pao-Yu Oei, Technische Universität Berlin
Mobilisierung endogener Entwicklungspotenziale für den Strukturwandel – Dekarbonisierung in einer Braunkohleregion
Außeruniversitäre Forschung
Wie können in einer strukturschwachen Region der Braunkohleausstieg proaktiv begleitet und endogene Entwicklungspotenziale erschlossen werden? Dieser Frage geht das Forschungsvorhaben am Beispiel der Lausitz nach. Das IÖW untersucht darin gemeinsam mit dem Fachgebiet Management regionaler Energieversorgungsstrukturen der BTU Cottbus-Senftenberg, welche endogenen Entwicklungspotenziale die Lausitz im Bereich der Energiewendewirtschaft hat und mit welchen regionalökonomischen Effekten diese einhergehen. Analysiert werden dafür die bereits vorhandenen Strukturen und Kompetenzen der Energiewendewirtschaft in der Region, die Potenziale in den verschiedenen Bereichen der Energiewende (Strom, Wärme, Sektorkopplung und Effizienz) und die damit verbundenen Wertschöpfungs- und Beschäftigungspotenziale in der Region. Dies geschieht auf der Grundlage ausgewählter Wertschöpfungsketten und definierten Szenarien für eine zukünftige Entwicklung bei der Erschließung der Potenziale. Gleichzeitig leitet das Projektteam Maßnahmen und Instrumente ab, um die endogenen Energiewendepotenziale so zu erschließen, dass sie zu möglichst hohen regionalökonomischen Effekten vor Ort führen. Damit soll eine ökonomische Perspektive aufgezeigt werden, die eine Transformation zu einer Energiewenderegion der Lausitz bieten kann.
Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung
Gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Berlin
Laufzeit
Februar 2019 - Januar 2022
Empirische Untersuchung des Zusammenhangs von regionaler Wertschöpfung, Beteiligungsmodellen und Akzeptanz in der Energiewende
Außeruniversitäre Forschung
Der Ausbau der erneuerbaren Energien (EE) ist mit tiefgreifenden Veränderungen des Energiesystems verbunden und bedeutet auf lokaler Ebene einen signifikanten Eingriff in die gewohnte Lebensumwelt. Die Menschen vor Ort können die mit den Energieinfrastrukturprojekten einhergehenden Veränderungen als positiv oder negativ wahrnehmen. Konfliktfelder sind etwa Auswirkungen auf das Landschaftsbild, Artenschutz, Lärm- und Geruchsemissionen, Flächenkonkurrenzen aber auch ökonomische Aspekte wie Strompreise und finanzielle Teilhabemöglichkeiten an den Anlagen vor Ort. Um mögliche Konflikte und Widerstände gegen den für das Erreichen der Klimaschutzziele notwendigen Ausbau der erneuerbarer Energien zu vermeiden und die Akzeptanz der Anwohnenden zu erhöhen, ist es wichtig, die Bürger/innen zu beteiligen. Dies bezieht sich auf die Einbeziehung bei der Flächenplanung und den Genehmigungsverfahren aber auch auf die ökonomische Teilhabe. Bisher ist der Zusammenhang zwischen ökonomischer Beteiligung und Akzeptanz wissenschaftlich noch nicht ausreichend belegt. Insbesondere bei dem Zusammenhang zwischen unterschiedlichen Modellen der finanziellen Beteiligung, regionaler Wertschöpfung und Akzeptanz gibt es noch Wissensdefizite. Auch der Einfluss lokaler Rahmenbedingungen wie strukturelle und sozioökonomische Aspekte aber auch politisch-rechtliche Rahmenbedingungen ist noch unklar.
Vor diesem Hintergrund ist es Ziel des Vorhabens, die Zusammenhänge zwischen Akzeptanz und regionaler Wertschöpfung unter Berücksichtigung der Effekte unterschiedlicher Beteiligungsmodelle bei EE-Projekten in ausgewählten Energiekommunen zu untersuchen.
Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung
Gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
Laufzeit: Juni 2020 - November 2022
Strom-Nachbarn: Sozial-ökologische Selbstversorgung durch erneuerbare Energien und Sektorkopplung?
Außeruniversitäre Forschung
Solarenergie und Mieterstrom sind ein Schwerpunkt des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms (BEK 2030), denn die Technologie ist zentral für Klimaschutz und für die soziale Teilhabe am Transformationsprozess Energiewende. Insbesondere Mieter/innen konnten bislang wenig Teilhabemöglichkeiten in Anspruch nehmen. In der großflächigen Einbeziehung dieser Zielgruppe kann zudem ein großer Akzeptanz- und Motivationsfaktor für die gesamte Energiewende vermutet werden. Um den Ausbau zu fördern, hat der Senat 2017 die Plattform Mieterstrom und das SolarZentrum Berlin gegründet.
Im Projekt soll an den bestehenden Maßnahmen angesetzt werden, um ihre sozial-ökologische Wirkung besser zu verstehen und in einem weiteren Schritt zu größerer Entfaltung zu bringen. Es soll aber auch über den aktuellen Stand hinausgedacht werden, damit Berlin die Chancen der weltweit rapide voranschreitenden Technologieentwicklung optimal nutzen kann. Dafür sollen konkrete Empfehlungen zu regulatorischen Ansätzen entwickelt und dem Senat übermittelt werden. Dienstleister und Unternehmen, die sich im Bereich Mieterstrom engagieren, sollen konkrete Unterstützung für die Planung und Umsetzung erhalten.
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
Das Vorhaben findet im Rahmen des Verbundprojekts „Wissen. Wandel. Berlin. – Transdisziplinäre Forschung für eine soziale und ökologische Metropole“ des Forschungsverbunds Ecornet Berlin statt und wird mit finanzieller Unterstützung des Regierenden Bürgermeisters, Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung Berlin, durchgeführt.
Laufzeit: Juli 2020 - Dezember 2021
Gefördert durch: Der Regierende Bürgermeister, Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung Berlin
Effekte der Digitalisierung auf die Gesellschaft und den Schutz der biologischen Vielfalt
Außeruniversitäre Forschung
Der Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen und der biologischen Vielfalt ist eine Generationenaufgabe der kommenden Jahrzehnte. Entscheidend dabei ist die Frage, wie Naturschutz in der Gesellschaft weiterhin als Querschnittsaufgabe verankert und erfolgreich umgesetzt werden kann – vor dem Hintergrund zunehmender sozialer Spannungen, sozio-technischer Veränderungsprozesse, gesellschaftlicher Pluralisierung und politischer Polarisierung sowie einer voranschreitenden Digitalisierung. In dem Forschungsprojekt möchte das interdisziplinäre Team die komplexen Zusammenhänge und Wirkungsrichtungen zwischen sozialen Friktionen, Digitalisierungsprozessen und Naturschutz erforschen und daraus Handlungsempfehlungen ableiten, um Naturschutzbelange politisch und zivilgesellschaftlich zu stärken.Dafür werden in dem Projekt eine Literaturanalyse durchgeführt und drei Fallstudien mittels Interviews, Fokusgruppen und einer Onlinecommunity qualitativ untersucht. Das IÖW führt federführend die Analyse der Fallstudien durch, organisiert eine Fachveranstaltung und fertigt einen Forschungsbericht an, der die Ergebnisse des Projekts zusammenfasst. Ziel der eintägigen Fachveranstaltung ist die Präsentation und Diskussion der Forschungsergebnisse mit Akteuren aus Wissenschaft, Politik und Naturschutz am BfN-Standort in Bonn.
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
Zukunft? Jugend fragen! – Studie zu umwelt-, klima- und nachhaltigkeitsbezogenen Einstellungen und Engagementbereitschaften Jugendlicher 2021
Außeruniversitäre Forschung
Angesichts der COVID-19-Pandemie sind Umwelt- und Klimaprobleme im Jahr 2020 in der allgemeinen Aufmerksamkeit in den Hintergrund getreten. Gleichwohl haben sie nicht an Dringlichkeit verloren. Die Bewältigung beider Krisen ist für junge Menschen besonders entscheidend, da sie ihre zukünftigen Lebensverhältnisse stark beeinflusst. So war es auch die Sorge um den Klimawandel, die mit Fridays for Future eine primär von Jugendlichen getragene politische Bewegung hervorgebracht hat.
Wird Umwelt- und Klimaschutz weiterhin im Bewusstsein junger Menschen eine wichtige Rolle spielen, oder werden andere Themen und zu bewältigende Krisen wie die COVID-19-Pandemie dominieren? Wird es Fridays for Future gelingen, junge Menschen für Proteste (auf der Straße oder im Internet) zu mobilisieren und das Engagement vieler Akteure für den Klimaschutz einzufordern?
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
Gefördert durch: Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau
Laufzeit: Juli 2020 - September 2022
Alternatives Wirtschaften
Unterthema
In vielen gesellschaftlichen Bereichen bilden sich zivilgesellschaftliche Initiativen mit neuen Gestaltungsansprüchen und -ideenzur wirtschaftlichen und sozialen Versorgung. Diese zivilgesellschaftlichen Wirtschaftsformen werden in der wissenschaftlichen Debatte in bürgerschaftliches Engagement, Genossenschaften und Sozialunternehmertum unterteilt.
Die bürgerschaftliche, genossenschaftliche und sozialunternehmerische Schaffung und Gestaltung von gemeinwohlorientierter Versorgung
Außeruniversitäre Forschung
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
Das Projekt „Teilgabe: Die bürgerschaftliche, genossenschaftliche und sozialunternehmerische Schaffung und Gestaltung von gemeinwohlorientierter Versorgung“ ist eine Kooperation des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung mit der Universität zu Köln (Institut für Soziologie und Sozialpsychologie) und der Universität Hamburg (Fachbereich Sozialökonomie).
In nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen finden sich zivilgesellschaftliche Initiativen mit neuen Gestaltungsansprüchen und Teilhabeforderungen, die sie in praktischen Konzepten der wirtschaftlichen und sozialen Versorgung erproben und umsetzen. Solche zivilgesellschaftlichen Wirtschaftsformen werden in der gegenwärtigen gesellschaftspolitischen und wissenschaftlichen Debatte insbesondere von drei Konzepten versinnbildlicht: bürgerschaftliches Engagement, Genossenschaften und Sozialunternehmertum. Die Praxis engagierter Bürger, die auf die Gestaltung des Gemeinwesens gerichtet ist, schließt sowohl gemeinwohlorientierte Ziele als auch wirtschaftliche Mittel ein. In Abgrenzung zu den eher passiven Formen der Bürgerbeteiligung, wo es um Teilhabe und Teilnahme am Gemeinwesen geht, leisten die kreativen Praktiken und solidarischen Vorleistungen einer engagierten Zivilgesellschaft einen proaktiven Beitrag zur Gestaltung des Gemeinwesens – zivilgesellschaftliches Wirtschaften praktiziert deshalb „Teilgabe“.
Wie kann nun beurteilt werden, was zivilgesellschaftliches Wirtschaften hervorbringt und bewirkt? Inwiefern handelt es sich dabei um mögliche Beiträge zur Schaffung und Pflege von Gemeinwohl bzw. Gemeingütern? Durch den Vergleich unterschiedlicher Strategien und Handlungsformen will das Projekt ergründen, inwiefern neue Formen zivilgesellschaftlichen Wirtschaftens sich nicht nur auf Lebenshilfe und spezifische Problemlösungen beschränken, sondern warum und wie strukturbildende Ansätze zur Gestaltung des Gemeinwesens realisiert werden.
Das Projekt verbindet theoretische Reflexion mit interdisziplinärer empirischer Sozialforschung. Transdisziplinäre Forschungsansätze und Kooperationen mit Praxispartnern dienen dazu, das Feld des zivilgesellschaftlichen Wirtschaftens zu vermessen, die Leitfragen zu beantworten und die Handlungsbedingungen der Akteure zu beurteilen, um die Entwicklung gemeinwohlfördernder Strukturen, ihre Zusammenarbeit und Vernetzung zu unterstützen.
Die praxisorientierte Zielsetzung des Projektes in Kooperation mit dem Genossenschaftsexperten Burghard Flieger besteht darin, auf Grundlage der Forschungsergebnisse neuen Strukturen, insbesondere einer Dachorganisation, in einem bestimmten Versorgungsbereich zum Erfolg zu verhelfen. Durch die Gestaltung eines bereichsübergreifenden Erfahrungsaustauschs soll schließlich zur Verbreitung guter Praktiken in möglichst vielen Versorgungsbereichen beigetragen werden.
Laufzeit
Februar 2020 - Juli 2023
Gefördert durch
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Berlin
Kooperationspartner: Universität zu Köln, Institut für Soziologie und Sozialpsychologie Universität Hamburg, Fachbereich Sozialökonomie
https://www.ioew.de/projekt/teilgabe
Alternative Wirtschaftsweisen in und für Berlin
Außeruniversitäre Forschung
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung
Ein Vorhaben im Projekt „Wissen. Wandel. Berlin.“ des Forschungsverbunds Ecornet Berlin
Das Projekt untersucht das transformative Potenzial von Konzepten und Praxisbeispielen einer alternativen Ökonomie für eine soziale und ökologische Entwicklung Berlins. Zudem entwickelt es Vorschläge, wie diese Potenziale stärker erschlossen werden können. Untersucht werden Ansätze wie Commons, Solidarische Ökonomie, Gemeinwohlökonomie, Sozialunternehmertum und neue genossenschaftliche Ansätze. Das Projekt knüpft an die lange Tradition der Berliner Alternativwirtschaft an und bezieht sich auf aktuelle Aktivitäten, insbesondere das Projekt „Social Economy Berlin“ der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe. In das Vorhaben werden Praxisakteure aus dem breiten Spektrum der Alternativökonomie Berlins eng einbezogen. Ebenso erfolgt ein Austausch mit relevanten Akteuren aus Politik, Verwaltung und der Wirtschaftsförderung. Der transdisziplinäre Forschungsansatz versucht, die breite Vielfalt alternativer Wirtschaftsweisen in den Blick zu nehmen.
Das Projekt erarbeitet zunächst konzeptionelle Beiträge, die klären, was alternatives Wirtschaften im Kern auszeichnet. Auf Basis der hierfür entwickelten Kriterien erfolgt eine erste Bestandsaufnahme der Berliner Alternativwirtschaft und eine Abschätzung von sozial-ökologischen Transformationspotenzialen. Damit die Potenziale sich wirksam entfalten, werden Strategien und Instrumente der Wirtschaftspolitik und -förderung entwickelt. Um die (wirtschafts-)politische und gesellschaftliche Debatte anzuregen und auch auf Bundesebene eine hohe Resonanz zu erzeugen, wird erstmals gemeinsam mit den beteiligten Praxisakteuren ein Report „Alternative Wirtschaftsweisen in und für Berlin“ entwickelt. Der Bericht ist das integrative, zentrale Produkt des Projektes und wird auf einer transdisziplinären Tagung mit besonderer öffentlicher Sichtbarkeit vorgestellt. Er soll auch weitere Aktivitäten der Stadtgesellschaft sowie neue Forschungsvorhaben anregen und dient dazu, Berlin als herausragenden Fall in den internationalen Fachdiskurs über Social Enterprise und Solidarity Economy einzubringen.
Das Vorhaben findet im Rahmen des Verbundprojekts „Wissen. Wandel. Berlin. – Transdisziplinäre Forschung für eine soziale und ökologische Metropole“ des Forschungsverbunds Ecornet Berlin statt und wird mit finanzieller Unterstützung des Regierenden Bürgermeisters, Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung Berlin, durchgeführt. Weitere Informationen zum Forschungsverbund finden Sie unter www.ecornet.berlin.
Laufzeit
Juli 2020 - Dezember 2021
Gefördert durch
Der Regierende Bürgermeister, Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung Berlin
https://www.ioew.de/projekt/alternative_wirtschaftsweisen_in_und_fuer_berlin
Wissenschaft
Unterthema
Wissenschaft und Forschung haben die Netzwerkstrukturen und Kompetenzen, um soziale Kohäsion zu stärken. Sie müssen dafür die großen Herausforderungen unserer Zeit adressieren, so dass sie gesellschaftliche Relevanz entwickeln.
Transdisziplinarität bezeichnet dieses Prinzip der integrativen Forschung, dass Praxiswissen mit akademischen Wissen zusammenbringt und sowohl Lösungen für gesellschaftlichen Zusammenhalt als auch wissenschaftlichen Erkenntisgewinn hervorbringt.
Sprache
Thema
Ohne Sprache ist keine menschliche Interaktion vorstellbar. Die Verbindung von Sprache, Identität und sozialer Kohäsion ist evident: Sie kann eine Gesellschaft sowohl einen als auch teilen.
Soziale Medien
Unterthema
Soziale Medien stellen einen großen Bereich der digitalen Kommunikation in Gesellschaften dar. Forschungarbeiten in diesem Bereich liegt die Annahme zu Grunde, dass mediale Kommunikation und soziales Verhalten korreliert.
Bewältigung von Krisen öffentlicher Kommunikation im Themenfeld Flüchtlinge, Migration, Ausländer (NOHATE)
Universitäre Forschungsthemen
Das Ziel des Verbundprojekts NOHATE ist es, Hasskommunikation in Sozialen Medien, Online-Foren und Kommentarbereichen auf seine (Früh-)Erkennbarkeit, Ursachen und Dynamiken sowie auf potentielle Deeskalationsmöglichkeiten zu untersuchen und praktisch anwendbare, softwaregestützte Handlungsoptionen zu entwickeln. Eine mehrdimensionale Fallstudie für das Themenfeld "Flüchtlinge, Migration, Ausländer" soll dafür Datenmaterial und ein experimentelles Handlungsfeld bereitstellen.
Verbundpartner: Freie Universität Berlin, Beuth-Hochschule für Technik Berlin, VICO Research & Consulting GmbH.
Die Freie Universität Berlin wird vertreten durch Prof. Dr. Martin Emmer und Prof. Dr. Joachim Trebbe. Als wissenschaftliche Mitarbeiter/innen arbeiten Dr. Sünje Paasch-Colberg und Christian Strippel in dem Projekt. Das Team verbindet Forschungserfahrungen zur Internetnutzung und politischer Kommunikation im Internet (Emmer & Strippel) sowie zum Themenfeld Medien, Migration und soziale Integration (Trebbe & Paasch-Colberg). Die Kernaufgabe des Teams liegt in der Entwicklung und Prüfung eines theoretisch fundierten Kategoriensystems zur Analyse von Kommentaren und Hasskommunikation sowie der Prüfung kommunikationswissenschaftlicher Hypothesen zu Ursachen und Dynamiken eskalierender Online-Debatten.
Die Beuth-Hochschule für Technik Berlin wird vertreten durch Prof. Dr. Alexander Löser und Prof. Dr. Felix Gers vom Arbeitskreis "Data Science". Sie tragen zum Verbundprojekt durch Forschungs- und Entwicklungsleistungen in ihren Kernkompetenzen bei: der explorativen Textanalyse (Löser) und der Wissensrepräsentation mit tiefen neuronalen Netzwerken, insbesondere LSTMs (Gers). Das Team forscht an Verfahren für die Analyse von Hasskommunikation mit der eigens entwickelten Text-Datenbank INDREX sowie mit Grundlagenarbeiten zu Long Short Term Neuronal Networks (LSTM). Ihre Kernaufgabe im Verbundprojekt liegt in der Überführung des theoretischen Kategoriensystems in selbstlernende Algorithmen sowie deren Prüfung und Weiterentwicklung.
Die VICO Research & Consulting GmbH wurde 2005 in Leinfelden-Echterdingen gegründet und hat sich zur führenden deutschen Agentur für Social Media entwickelt. Mit der Social-Media-Monitoring-Lösung "VICO Analytics" ist ein schneller Einstieg in die Beobachtung und Analyse von Online-Kommunikation in Social-Media-Kanälen (Facebook, Twitter, Foren, News etc.) und eine Anpassung an individuelle Bedürfnisse möglich. VICO garantiert dabei eine optimale Datenabdeckung und kombiniert die besten Methoden und Datenlieferanten. Durch die semantische Aufbereitung der Daten und die Leistungen von Computerlinguisten kann eine einzigartige Trefferpräzision erreicht werden.
Sprachliche Vielfalt
Unterthema
SprachRaum Berlin. Sprachliche Vielfalt und sozialer Zusammenhalt im urbanen Raum
BUA Forschungsthemen
Fortschreitende Globalisierung, Bevölkerungswachstum in vielen Weltregionen und unterschiedlich motivierte Fluchtbewegungen führen zu weltweit zunehmender Mobilität und Migration, deren Ziel häufig urbane Zentren wie Berlin sind. Damit werden diese Zentren zu Räumen mit einer zunehmend hohen sprachlichen Vielfalt. In Berlin leben heute Menschen aus mindestens 180 Ländern, die Schätzungen zufolge etwa 120 Sprachen sprechen. Diese sprachliche Vielfalt stellt sowohl aus wissenschaftlicher wie aus gesellschaftlicher Perspektive eine unschätzbare Ressource dar, denn Sprache wirkt in doppelter Weise auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt: als Medium der Verständigung innerhalb der Gruppe und nach außen sowie als gruppenkonstituierendes, abgrenzendes Merkmal. Bisher ist allerdings die Sprachenlandschaft der Metropole Berlin kaum erforscht, genauso wenig wie die Folgen sprachlicher Diversität für Identität und soziale Kohäsion im multilingualen Raum Berlin.
Dies eröffnet neue Forschungsperspektiven: Welche Rolle spielen Faktoren wie Größe der Sprachgemeinschaft, Außenkontakte, Status und Sichtbarkeit der Sprache in Berlin sowie in der Herkunftsregion für ihre soziale Bedeutung? Welche Einstellungen und Handlungsstrategien bzgl. ihrer Herkunftssprachen bringen Sprecher*innen mit bzw. entwickeln sie in der neuen urbanen Gemeinschaft? Wie konstruieren und nutzen sie Mehrsprachigkeit durch Codeswitching, Codemixing, Translanguaging? Aus gesellschaftlicher Sicht rühren solche Fragen an Grundlagen des Zusammenlebens und der sozialen Integration.
Hauptantragstellerin:
Prof. Dr. Elisabeth Verhoeven
Humboldt-Universität zu Berlin
Wohnen
Thema
Städte wie Berlin wachsen mit großer Dynamik und stehen dadurch vor einer Vielzahl neuer Herausforderungen. Die Wissenschaft, die Stadtgesellschaft, Politik und Wohnungsunternehmen befassen sich mit Fragen zu bezahlbaren Mieten, energetischer Gebäudesanierung, altersgerechtem Wohnen, effizientem Neubau und der Integration von Zugezogenen. Damit stehen die Stakeholdergruppen gemeinsam vor der Aufgabe, die Städte sozialverträglich mit klimagerechtem Wohnraum zu versorgen.
Schon vor der Covid-19-Pandemie war Wohnen eine der zentralen sozialen Fragen. In der Corona-Krise ist zudem die Relevanz des Nahraums der Bürger*innen noch größer geworden. Wie kann gutes Wohnen, Miteinander vor Ort und Engagement im Quartier und der Nachbarschaft dazu beitragen, Menschen soziale Teilhabe vor Ort zu ermöglichen? In Berlin gibt es eine große Vielfalt an stadtpolitischen und nachbarschaftlichen Initiativen, die sich für den sozialen Zusammenhalt auf lokaler Ebene einsetzen.
Öffentlicher Raum
Thema
Der öffentliche Raum spielt eine bedeutende Rolle bei der Herstellung von sozialer Kohäsion: hier treten Menschen miteinander in soziale Interaktion. Bei dem Betreten von Orten haben wir es mit vielfältigen Schwellenängsten zu tun, die Menschen zurückhalten können.
sozialverträgliche und klimagerechte Wohnraumversorgung
Unterthema
Derzeit sind in Berlin schätzungsweise 14.000 Personen obdachlos, wovon ein Großteil in Übergangseinrichtungen lebt. Steigende Mieten in Ballungsräumen führen derzeit zu Handlungsdruck auf politischer und unternehmerischer Ebene gleichermaßen. Rechtliche Instrumente wie Mietpreisbremse, Mietendeckel, Wohngeld oder die Preisbindung von Wohnungen stehen freiwilligen Selbstverpflichtungen von Wohnungsunternehmen gegenüber, um Verdrängung in Innenstadtlagen zu vermeiden und soziale Heterogenität in Quartieren zu erhalten. Kritisiert werden auf der anderen Seite schwindende Spielräume für Investitionen in den Wohnungsneubau oder die energetische Modernisierung.
Wohin-Studie: Wohnungslosigkeit bei Menschen mit seelischen Erkrankungen
Universitäre Forschungsthemen
Das Wohin Projekt zielt darauf ab, in einer Querschnittsstudie Einflussparameter auf Wohnungslosigkeit bei psychiatrisch erkrankten Menschen zu identifizieren und zu erfassen. Daraus sollen mögliche Handlungsperspektiven für die Prävention von Wohnungsverlusten psychisch erkrankter Menschen entwickelt werden.
Forschungsnetzwerk Wohnungslosigkeit und Gesundheit an der Charité
Leitung:
- Dr. Stefanie Schreiter
- Dr. Stefan Gutwinski
Mitarbeiter*Innen
- Sascha Heidrich
- Jamie Eichmann
- Anne Brückner
- Ute Saathoff
- Ella Westerbarkey
Einkommen, Miete, Ungleichheit. Analyse von Wohnverhältnissen und Wohnversorgung in Großstädten (2006 bis 2018)
Universitäre Forschungsthemen
Das Forschungsprojekt 'Einkommen, Miete, Ungleichheit' zielt auf eine aktualisierte und tiefergehende Analyse der Wohnverhältnisse als Effekt und Ursache sozialer Ungleichheit. In früheren Studien zur Wohnungsversorgung konnten wir einen grundlegenden Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Haushalte mit niedrigem Einkommen in meist allen Großstädten nachweisen. Im Zuge dieser Folgestudie werden die Kennzahlen zu Wohn- und Versorgungssituationen mit neuen Daten aktualisiert.
Die Fragen des Forschungsprojekts richten sich an die (1) Auswirkungen der Einkommensungleichheit auf die Wohnverhältnisse, (2) die Auswirkungen der Wohnkosten auf die Struktur der sozialen Ungleichheit in den deutschen Städten und (3) auf die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum in den Großstädten.
Humboldt-Universität zu Berlin
Leitung: Dr. phil. Andrej Holm
Laufzeit: Januar 2020 - Februar 2021
Gefördert durch: Hans-Böckler-Stiftung
Nachbarschaft
Unterthema
Nachbarschaften können Zusammenhalt bedingen, indem sie soziale Teilhabe ermöglichen und Teil einer gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung werden. Mit der Verfielfältigung von Lebensweisen und Wohnformen ändern sich Vorstellungen und Bedeutungen von Nachbarschaften; Nachbarschaften sind fluide und dynamisch.
Die Welt in meiner Straße: Ressourcen und Netzwerke von Stadtbewohner/-innen
Universitäre Forschungsthemen
Wie wichtig ist die Nachbarschaft in unserem Leben heute überhaupt noch? Gibt es neue räumliche Muster in sozialen Netzwerkbeziehungen durch gesteigerte Mobilität in unseren Städten? Wer profitiert eigentlich von neuen räumlichen Bezügen, die den Alltag prägen? Zu welchen neuen Formen sozialer Ungleichheit in der Stadt kann das führen? Und welche lokalen und überlokalen Zugehörigkeiten gehen damit einher?
Das Teilprojekt C04, „Die Welt in meiner Straße – Ressourcen und Netzwerke von Stadtbewohner/-innen“ untersucht ebenjene Fragestellungen mit Hilfe einer großen Bevölkerungsumfrage sowie qualitativen Interviews und teilnehmenden Beobachtungen in vier Berliner Nachbarschaften. Diese unterscheiden sich in ihren sozialstrukturellen Zusammensetzungen, der Bebauungsstruktur und in der Ausstattung mit lokalen Angeboten und Einrichtungen.
Wir gehen davon aus, dass Stadtbewohner/-innen in sozialen Netzwerken jeweils spezifische Praktiken entwickeln, um für sich und ihre Familien zu sorgen. Die klassische soziologische Netzwerkforschung überschätzt jedoch die Dichte und Distanz von Beziehungen in der Ressourcengenerierung. Dabei werden Verbindungen übersehen, die für Befragte in ihrem Alltag relevant, aber dennoch flüchtig sind. Wir setzen uns deshalb mit dem Spannungsverhältnis zwischen den neuen translokalen räumlichen Bezügen in sozialen Netzwerkbeziehungen und der physischen Gebundenheit an einen Ort auseinander.
Sonderforschungsbereich 1265 „Re-Figuration von Räumen“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Technischen Universität Berlin
Teilprojekt 4 im Projektbereich C | Zirkulation und Ordnung
Projektseite
Leitung:
- Prof. Dr. Talja Blokland
Wissenschaftl. Mitarbeiter*innen:
- Robert Vief
- Dr. Henrik Schultze
- Daniela Krüger
Studentische Mitarbeiter*innen:
- Jule Benz
Laufzeit: Januar 2018 - Dezember 2021
Beyond Social Cohesion - Global Repertoires of Living Together (RePLITO)
BUA Forschungsthemen
Das Forschungsprojekt RePLITO nimmt marginalisierte Repertoires des Zusammenlebens zum Ausgangspunkt, um den sozialen Zusammenhalt aus einer transregionalen Perspektive neu zu überdenken. Das Projekt untersucht, wie sich soziale Akteure in politisch und konzeptionell vernachlässigten Regionen des Globalen Südens und am Rande Europas das Zusammenleben vorstellen und praktizieren und Bindungen schaffen. Das zentrale Ziel ist die Schaffung eines dynamischen digitalen Archivs, das globale Repertoires des Zusammenlebens in ihren Verflechtungen und Interdependenzen sammelt und konzeptualisiert.
Das Projektteam verbindet ein starkes Engagement für interdisziplinäre Forschung und Lehre. Im Rahmen der Berlin University Alliance fördert es eine nachhaltige Zusammenarbeit zwischen den Berliner Regional-, Sozial- und Geisteswissenschaften und in enger Kooperation mit internationalen Partnern, insbesondere der Universität Oxford. Das digitale Wissensarchiv wird gemeinsam mit dem OFF-University aufgebaut und Veranstaltungen werden in Zusammenarbeit mit dem Center for Intersectional Justice organisiert.
Projektteam:
- Prof. Dr. Schirin Amir-Moazami, Freie Universität Berlin
- Prof. Dr. Nadja-Christina Schneider, Humboldt-Universität zu Berlin
- Prof. Dr. Kai Kresse, Freie Universität Berlin
- Prof. Dr. Sérgio Costa, Freie Universität Berlin
- Prof. Dr. Manja Stephan-Emmrich, Humboldt-Universität zu Berlin
- Dr. Saskia Schäfer, Humboldt-Universität zu Berlin
- Prof. Dr. Claudia Derichs, Humboldt-Universität zu Berlin
Verwandte Themen
Stadtentwicklung
Unterthema
Urbanes Milieus sind durch eine starke Segregation in kleine Gruppen gekennzeichnet, in denen sozialer Zusammenhalt gelebt wird. Im Unterschied zum ländlichen Raum werden wenige sozialstrukturelle Milieus integriert. Stadtentwicklung, die sozialen Zusammenhalt stärken will, arbeitet mit der Prämisse, die Entwicklungspotentiale in Quartieren zu aktivieren und die Menschen vor Ort zur Übernahme von Verantwortung zu ermutigen. So können neue Perspektiven für das tägliche Zusammenleben im urbanen Kontext entwickelt werden. Dazu gehören Fragen von Mobilität, Wohnen, der Umgang mit Zuwanderung oder Tourismus.
Vom Stadtumbauschwerpunkt zum Einwanderungsquartier? Neue Perspektiven für periphere Großwohnsiedlungen
Universitäre Forschungsthemen
Das Verbundprojekt untersucht Potentiale und Probleme von ehemaligen Stadtumbauquartieren im Wandel zum Einwanderungsquartier. Im Mittelpunkt stehen dabei eine Abschätzung von Bleibeperspektiven, die Analyse von neuen Ansprüchen an Infrastruktur, Wohnen und Freiflächengestaltung sowie die Öffnung der Stadtgesellschaft für Geflüchtete.
Der Forschungsansatz zielt darauf ab, in einem explorativen Vorgehen exemplarisch die wesentlichen Problemlagen für die Weiterentwicklung von Stadtumbauquartieren im Kontext von fluchtbedingter Zuwanderung zu analysieren, ihre wechselseitigen Zusammenhänge zu verstehen und Lösungsoptionen zu erarbeiten. Von Interesse sind dabei vor allem die Interdependenzen von Governancestrukturen, Planungsstrategien und Integrationsperspektiven mit den Chancen für eine nachhaltige Stadtentwicklung.
Das Projekt ist ein Verbund unter der Leitung des Leibniz Instituts für Raumbezogene Sozialforschung (IRS), zwischen Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR), der Brandenburgischen Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung (B.B.S.M.) sowie der Landeshauptstadt Schwerin und dem Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM).
Das Projekt wird am BIM von Dr. Nihad El-Kayed geleitet.
Laufzeit: Juli 2019 - April 2022
COVID-19 urbanes Krisenmanagement in Berlin, Kopenhagen und Tel Aviv
Universitäre Forschungsthemen
"Corona Crisis and Bexond - Perspectives for Science, Scholarship and Society Urban citizenship-making at times of crisis: Building local-level resilience among migrants in Berlin, Copenhagen and Tel-Aviv": Dieses Projekt untersucht die Rolle lokaler Akteure für das Krisenmanagement und fragt, wie ihre Fähigkeit, die Widerstandsfähigkeit der Städte in Bezug auf die Rechte von Migrant*innen zu stärken, gefördert werden kann. Zu den wichtigsten Ergebnissen gehören Einblicke in die Art und Weise, wie kommunale Organisationen und lokale Institutionen in drei verschiedenen Städten - Berlin, Kopenhagen und Tel Aviv - auf die Covid-19-Gesundheitskrise reagiert haben. Dies fördert das Verständnis von städtischen Staatsbürgerschaftssystemen und wie ein Übergang von nationalen "Einheitsstrategien" hin zu nuancierten gruppenspezifischen und räumlich sensiblen Ansätzen im Krisenmanagement erleichtert werden kann.
Humboldt Universität
Leitung: Dr. Henrik Lebuhn, Dr. Tatiana Fogelman (Roskilde University, Dänemark), Dr. Nir Cohen (Bar Ilan University, Israel)
Laufzeit: 2021-2022
Förderung: Volkswagenstiftung
GartenLeistungen - Urbane Gärten und Parks: Multidimensionale Leistungen für ein sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltiges Flächen- und Stoffstrommanagement
Außeruniversitäre Forschung
Das Projekt GartenLeistungen hat das Ziel, die Bedeutung und den Wert von öffentlichen Grünflächen für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu untersuchen.
Es erfasst die vieldimensionalen Leistungen urbaner Gärten, Parks und Grünflächen für die Stadtgesellschaft und leitet daraus Handlungsempfehlungen für Städte und zivilgesellschaftliche Akteure ab. So werden Stoffströme wie Wasser, Biomasse, Nahrungsmittel und Energie untersucht, Ökologische Auswirkungen werden betrachtet, zum Beispiel auf das Stadtklima oder die Biodiversität. Auch soziale Faktoren wie die Steigerung der Lebensqualität, sozialer Austausch, Integration, Partizipation und transformatives Lernen werden quantifiziert und auf Grundlage partizipativer Bewertungsverfahren evaluiert. Im Kampf um urbane Flächen sollen die vielfältigen Effekte solcher Flächen stärker herausgestellt und verdeutlicht werden.
Gemeinsam mit den Städten Stuttgart und Berlin sowie in Zusammenarbeit mit einer Auswahl von innovativen Parkprojekten, Urbanen-Garten-Initiativen, Dachgartenakteuren, traditionellen Kleingartenkolonien und technologisch avancierten Wasseraufbereitungsprojekten wird das entwickelte Analyseinstrumentarium auf konkrete Fallbeispiele angewendet und mit Aktiven, Nutzerinnen und Nutzern sowie Verwaltungen diskutiert. Dabei sollen Handlungsstrategien zur Sicherung und Entwicklung städtischer Gärten und Grünräume entwickelt werden, die dann gegebenenfalls in einer angeschlossenen Implementierungsphase umgesetzt und verstetigt werden können.
Gesamtprojektleitung: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (Dr. Jesko Hirschfeld)
Kooperationspartner: Institut für Stadt- und Regionalplanung, Fachgebiet Städtebau und Siedlungswesen, Technische Universität, Berlin; Geographisches Institut, Abteilung Klimageographie, Humboldt-Universität zu Berlin; GrünBerlin, Berlin; ZIRIUS, Universität Stuttgart; Amt für Stadtplanung und Wohnen, Stuttgart; Himmelbeet, Berlin; InselGrün, Stuttgart; Terra Urbana Umlandsentwicklungsgesellschaft, Zossen; anstiftung, München (assoziiert), Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Berlin (assoziiert)
Laufzeit: April 2019 - März 2022
Gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Alte Medien / Neue Medien
Forschungsbedarfe Gesellschaft
Rassissmus
Unterthema
Rassismus seit 1945 und die Transformation Deutschlands zur Einwanderungsgesellschaft: BRD, DDR und die Bundesrepublik Deutschland (1945–1999)
Außeruniversitäre Forschung
Trotz der unübersehbar rassistischen deutschen Politik besonders gegenüber Ost- und Südosteuropa und vor allem während des Zweiten Weltkriegs, der Millionen von Menschen zum Opfer fielen, ist das Thema „Rassismus“ in der deutschen Zeitgeschichtsschreibung ein blinder Fleck geblieben, woraus sich erstaunlicherweise zugleich die Vorstellung entwickelt zu haben scheint, dieser wäre nach 1945 – im Gegensatz zum Antisemitismus – plötzlich verschwunden. Konzepte wie Ausländer*innenInnenfeindlichkeit oder Fremdenhass, die institutionelle und strukturelle Aspekte kaum adressieren, bedienen lediglich die Vorstellung anthropologischer Konstanten. Zudem reproduzieren sie die fragwürdige Entgegensetzung von „Wir“ und die „Anderen“ in einer gleich nach Kriegsende von verschiedenen Migrationsströmen geprägten Gesellschaft. Inwiefern haben diese Begrifflichkeiten die Einsicht in die Bedeutung des Rassismus als Modus der Vergesellschaftung in Deutschland auch nach 1945 verstellt? Welche gesellschaftlichen Gruppen waren wann und in welcher Weise von Rassismus betroffen? Wie wurden rassistische Wissensformationen nach der „Stunde null“ transferiert, reproduziert und transformiert? Welche Konjunkturen des Rassismus und Antirassismus zeichnen sich ab?
Gerade die Zusammenschau von BRD und DDR kann die Bedeutung von institutionellen, strukturellen, diskursiven und ideologischen Unterschieden der zwei Regime auf die Prävalenz von Rassismus und rassistischem Wissen eruieren. Zudem ermöglicht die Zusammenschau einen Einblick sowohl in die unterschiedliche Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen und kolonialen Vergangenheit in beiden deutschen Staaten als auch in die Verflechtungsgeschichte der beiden Gesellschaften in Hinblick auf das dort jeweils konstruierte „Migrationsandere“.
Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Projektleitung: Dr. Maria Alexopoulou
Laufzeit: Juni 2020 - Mai 2024
Zwischen Antisemitismus, Rassismus und Flucht –Multiperspektivische Zugänge zu Juden / Judentum, Nahostkonflikt und Holocaust in der post-migrantischen Gesellschaft
Außeruniversitäre Forschung
Das Projekt analysiert Einstellungen zu den Themenkomplexen Juden / Judentum, Holocaust, Nahostkonflikt und Antisemitismus bei verschiedenen Akteur*innenInnen der deutschen Gesellschaft. Es fragt nach ihren Ursachen angesichts unterschiedlicher Erfahrungen und legt einen Schwerpunkt auf verschränkte Perspektiven. Die Sichtweisen von „neuen“ (Geflüchteten) und „alten“ Einwander*innenInnen sollen vor dem Hintergrund der Kontinuität antisemitischer Einstellungen in der deutschen Mehrheitsgesellschaft empirisch untersucht werden. Ziel des Vorhabens ist es, jenseits einer „Opferkonkurrenz“ Aushandlungs- und Lernprozesse sichtbar zu machen, die die Gemeinsamkeit von Erfahrungen – beispielsweise von Flucht, Vertreibung oder Rassismus – und Normen betonen. Damit soll eine Grundlage für neue vielfältige Erinnerungskulturen sowie für Präventionsmaßnahmen gegen Antisemitismus / Rassismus geschaffen werden.
Folgende Fragestellungen stehen im Mittelpunkt: 1. Was sind die Ursachen von antisemitischen und anti-antisemitischen Einstellungen bei Geflüchteten und anderen Migrant*innenInnen – sowohl im Herkunftsland als auch in Deutschland? Welche Rolle spielen Flucht- und Rassismuserfahrungen? Welche Rolle spielt die Konfrontation mit Debatten in Deutschland? 2. Wie können die Erfahrungen, die Einwanderer*innenInnen und ihre Nachkommen mit Diskriminierung gemacht haben, zu Sensibilisierung gegenüber historischem wie aktuellem Antisemitismus beitragen? Wie wird umgekehrt Antisemitismus bewertet und gesellschaftlich eingeordnet angesichts eigener Minderheitserfahrungen? 3. Wie können schließlich Erinnerungen an unterschiedliche gesellschaftliche Ereignisse jenseits einer Konkurrenzlogik miteinander verknüpft werden? Und wie kann aus dieser historischen Pluralität ein postmigrantisches, diversitätsorientiertes Gegenwartsverständnis erlangt werden, welches Erinnerungspolitiken wie Selbstwahrnehmungen der Mehrheitsgesellschaft verändert?
Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Projektleitung: Dr. Sina Arnold
Laufzeit: Oktober 2020 - Mai 2024
Kulturorte
Thema
Das kollektive Gedächtnis einer sozialen Gruppen kann für dessen gegenwärtiges Selbstbild ein wichtiges Faktor sein. Gemeinsame Erinnerungen und Erzählungen der Vergangenheit bilden einen sozialen Rahmen für die individuelle Entwicklung.
Museen und Ausstellungen
Unterthema
Museen als Räume der sozialen Kohäsion
BUA Forschungsthemen
Warum gehen Menschen ins Museum, wer fühlt sich angesprochen, wer ausgeschlossen? Können Sammlungen, die in erster Linie der Bewahrung des Kultur- und Naturerbes sowie der Wissensvermittlung gewidmet sind, auch soziale Beziehungen fördern? Um die Rolle von Museen als Institutionen im Zentrum virulenter gesellschaftlicher Debatten zu verstehen, haben sich die Humboldt-Universität zu Berlin, die Technische Universität Berlin, das Museum für Naturkunde und das Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin zum interdisziplinären Forschungsverbund „Museen als Räume der sozialen Kohäsion“ zusammengeschlossen. Historische Perspektiven werden mit empirischen Fallstudien, forschender Lehre und praktischen Interventionen verknüpft, um grundlegend und innovativ über Museen und Gesellschaft nachzudenken.
Personen
- Dr. Ina Heumann, Museum für Naturkunde
- Prof. Dr. Meike Hopp, Technische Universität Berlin
- Dr. Andrea Meyer, Technische Universität Berlin
- Prof. Dr. Tahani Nadim, Humboldt-Universität zu Berlin
- Dr. Patricia Rahemipour, Stiftung Preußischer Kulturbesitz
- Prof. Dr. Bénédicte Savoy, Technische Universität Berlin
- Dr. Mareike Vennen, Humboldt-Universität zu Berlin
Mediasphere for Nature
Außeruniversitäre Forschung
Wissenstransfer in Zeiten des digitalen Wandels lässt sich insbesondere durch die enge Vernetzung von Forschung und Wirtschaft innovativ gestalten, denn Wirtschaftspartner können Museen dabei unterstützen, Museumsinhalte zeitgemäß zu präsentieren und zu verwerten. Im Mittelpunkt steht die Beantwortung der Frage, wie digitale Medien des Museums für Naturkunde nachhaltig geteilt und genutzt werden können. Mit der Mediasphere For Nature wird das Ziel verfolgt, die Zusammenarbeit des MfN mit kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) der Berliner Kreativ- und Medienwirtschaft sowie der Bildungs- und Tourismusbranche zu etablieren und effizient zu gestalten. Dafür werden Instrumente des Wissenstransfers eingesetzt sowie Verfahren der Datenbereitstellung und -integration entwickelt.
Mediasphere For Nature (museumfuernaturkunde.berlin)
Bürgerforschung im Naturkundemuseum
Außeruniversitäre Forschung
Citizen Science – Bürgerforschung – verbindet gesellschaftliches Engagement und Wissenschaft. Dass Forschende mit Ehrenamtlichen zusammenarbeiten ist ein altbewährtes Konzept. Derzeit erlebt es einen Boom und zeigt, wie gesellschaftliche Partizipation an der Forschung funktioniert. Als internationales Kompetenzzentrum für Citizen Science unterstützt und begleitet das Museum für Naturkunde Berlin diese Entwicklung. Gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog betreiben wir buergerschaffenwissen.de, die zentrale Online-Plattform für Citizen Science in Deutschland. Dort stellen sich aktuell über 130 Projekte aus den unterschiedlichsten Disziplinen vor und laden zum Mitforschen ein. Die Projekte lassen sich nach Themen und Ortsangaben durchsuchen, sodass Interessierte „ihr“ Bürgerforschungsprojekt finden können.
https://www.museumfuernaturkunde.berlin/de/wissenschaft/buerger-schaffen-wissen
Projektleitung Silke Voigt-Heucke
Ästhetische Praxis
Unterthema
Das Ästhetische gibt Anlässe, bei denen Menschen zusammenkommen: Im Theater, Film, Tanz, Musik etc. wird Gemeinschaftlichkeit erlebbar - sowohl für praktizierende als auch für Zuschauer*innen, die das Ästhetische kollektiv erfahren.
Ost/West
Unterthema
Als Hauptstadt, historische Entwicklungen und geographische Lage ist Berlin ein Kristallisationspunkt für Ost-West-Beziehungen. Welche Rolle spielt die Ost-West-Vergangenheit der Stadt für die Kultur der Menschen heute? Wird die Erfahrung zu einer besonderen "Ressource" für Brückenbauen zwischen Ost und West? Wie werden die Ost-West-Beziehungen von Berlin aus wissenschaftlich erfasst?
Zusammenhalt erzählen - Solidarität, Konflikt und Krise in Erinnerungen an die Nachwendezeit
Universitäre Forschungsthemen
Projekt des FGZ Berlin
Für das Gefühl von Zugehörigkeit ist es von großer Wichtigkeit, ob die eigenen biographischen Erinnerungen erzählt werden können - und ob ihnen zugehört wird. Das Projekt erhebt Geschichten zur Wende- und Nachwendezeit in Berlin, die einem breiten Publikum in einem Web-Portal und der wissenschaftlichen Auswertung zur Verfügung gestellt werden. Wichtiges Ziel ist es, bisher in öffentlichen Diskursen kaum beachteten und biographischen Erzähungen Raum zu bieten. Bei der Auswahl der rund 80 Gesprächspartner*innen sollen gezielt auch migrantische, jüdische und nicht-rechte Perspektiven eingebunden werden.
Dr. habil. Mathias Berek
https://www.fgz-risc.de/wissenstransfer/alle-transferprojekte/details/BER_T_01
Zusammenhalt und Ressentiment in Krisenzeiten: Erinnerungen an die Wende- und Nachwende-Zeit im Ost-West-Vergleich
Universitäre Forschungsthemen
Projekt des FGZ Berlin
Biographische Erzählungen über die Wende- und Nachwendezeit stehen in einem Spannungsfeld zwischen Erfahrungen von Selbstermächtigung und erfolgreichem Kampf um die Gestaltung der Gesellschaft, Erlebnissen von Entsolidarisierung und Hilflosigkeit gegenüber oft selbstgewählten Mächten sowie enthemmtem Nationalismus und Rassismus. Das Projekt untersucht Vorstellungen von Zusammenhalt und die Beziehung von Krisenerfahrung und Entstehung von Ressentiments: Welche Narrative von Zusammenhalt oder dessen Erosion bestimmen die Erinnerung an Wende- und Nachwendezeit? Welche Formen der In- und Exklusionen zeichnen sich in diesen Narrativen ab? Die Anlage als Ost-West-Vergleich soll dabei Gemeinsamkeiten und Unterschiede der jeweiligen Perspektiven sichtbar machen.
Dr. Felix Aster, Dr. habil Mathias Berek
https://www.fgz-risc.de/forschung/alle-forschungsprojekte/details/BER_F_01
Mediennutzung im Lebenslauf. Medienbiographien in Ost- und West-Berlin
Universitäre Forschungsthemen
Projekt der FU Berlin, Teil des BMBF-Verbundprojektes: "Das mediale Erbe der DDR"
In diesem Forschungsprojekt wird danach gefragt, wie Menschen in Ost- und Westberlin Medien genutzt haben, um das Ende der Teilung ihrer Stadt zu verarbeiten und welche Rolle Medien über die Wendezeit hinaus im Leben von Ost- und Westberlin sowie für das Verhältnis der Berliner und Berlinerinnen zueinander gespielt haben. Der Schwerpunkt der Studie liegt auf der Untersuchung von identitätsbezogenen Motiven, Nutzungspraktiken und Bewertungen medialer Angebote. Die Studie wird vor allem mit Leitfadeninterviews arbeiten, die Biographien vor 1989 ebenso einbeziehen wie heutige Mediennutzung.
https://www.polsoz.fu-berlin.de/kommwiss/arbeitsstellen/kommunikationsgeschichte/forschung/Mediennutzung-im-Lebenslauf/index.html
Leitung: Maria Löblich
Geschichte und Erinnerungskultur
Thema
Demokratie
Thema
Recht
Unterthema
The Law of Social Cohesion (LSC) - Zur Bedeutung des Rechts für die demokratische Gestaltung sozialen Zusammenhalts
BUA Forschungsthemen
BUA-Projekt
BUA-Main Call: Das Projekt „The Laws of Social Cohesion“ (LSC) untersucht, wie genau das Gesetz den sozialen Zusammenhalt fördert, wo die Grenzen seiner Integrationsfähigkeit liegen und inwiefern es den sozialen Zusammenhalt sogar gefährden könnte. Recht wird in diesem Zusammenhang nicht nur als Rahmen für oder als Ergebnis von politischen und wirtschaftlichen Verhandlungen verstanden, sondern vielmehr als eine soziale Praxis, die das gesellschaftliche Zusammenleben aktiv gestaltet.
Prof. Dr. Andreas Engert, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Silvia von Steinsdorff, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Susanne Baer, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Iris Därmann, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. PhD Gregory Jackson, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Anna-Bettina Kaiser, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Stefan Grundmann, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Sabine Kropp, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Bertram Lomfeld, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Christoph Möllers, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Christian Volk, Humboldt-Universität zu Berlin
Prof. Dr. Ulrike Schaper, Freie Universität Berlin
Spheres of citizenship
Universitäre Forschungsthemen
Projekt der HU Berlin
Ausgehend von den konkreten Erfahrungen der Städte Berlin und Rio de Janeiro wird das Projekt die Konstitution von Staatsbürgerschaft im Kontext von Städten analysieren. Drei Sphären der politisch-normativen Räumlichkeit der Staatsbürgerschaft - ihre Rekonfiguration durch den Schutz/die Beschränkung von Rechten, die Errichtung/das Funktionieren von Grenzen und die Entstehung alternativer Formen der Staatsbürgerschaft - werden konzeptionell und empirisch untersucht, wobei die Auswirkungen dieses Szenarios auf die Produktion differentieller Verwundbarkeiten überprüft werden.
Prof. Dr. Christian Volk
Förderung: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
https://www.sowi.hu-berlin.de/de/forschung/projekte/alleprojekte
Beteiligung und Vertrauen in Institutionen
Unterthema
Rolle der Zivilgesellschaft
Unterthema
Transnationaler sozialer Zusammenhalt
Thema
Das Phänomen sozialer Kohäsion hat eine globale Dimension: Wird sozialer Zusammenhalt global gedacht, stellen sich Fragen, danach, wie Globalisierung die Identitätsformation und den sozialen Zusammenhalt von Gesellschaften beeinflussen und wie wie soziale Kohäsion jenseits traditioneller nationaler Gesellschaften gedacht und etabliert werden kann.
Nachbarschaften des Willkommens - Bedingungen für sozialen Zusammenhalt in super-diversen Quartieren (NaWill)
Universitäre Forschungsthemen
In dem Forschungsprojekt „Nachbarschaften des Willkommens“ werden die Bedingungen von sozialem Zusammenhalt und Konflikten in Stadtvierteln erkundet: Welche Formen des respektvollen Zusammenlebens gibt es in Stadtvierteln, die von Diversität geprägt sind und unter welchen Gegebenheiten entstehen Konflikte in der Nachbarschaft? Können auch Konflikte ein Weg zu einem neuen Verständnis von lokaler Gemeinschaft und Willkommenskultur sein? Was sind Ursachen von Konflikten und welche Rolle spielt dabei der sozio-ökonomische Status oder die interkulturelle Kompetenz der Bewohnerschaft?
Die Fluchtmigration der letzten Jahre hat teilweise zu einer schlagartig zunehmenden Diversität an Migrationsgeschichten, Religionen, Lebensentwürfen und sozio-ökonomischen Voraussetzungen geführt.
In dem Forschungsprojekt wollen wir herausfinden, wie diese Diversität von unterschiedlichen Nachbarschaften aufgenommen wird und was dazu führt, dass dies besser oder schlechter funktioniert.
Vor diesem Hintergrund steht im Zentrum des Forschungsprojektes „Nachbarschaften des Willkommens“ die Frage nach dem sozialen Zusammenhalt und Praktiken der Konvivialität bei zunehmender Diversität in lokalen Nachbarschaften. Zentral ist dabei, herauszufinden, welche Faktoren den sozialen Zusammenhalt stärken und welche Werte und Normen, Erfahrungen und Aushandlungsprozesse dabei eine Rolle spielen. Hierzu werden vier Nachbarschaften großer deutscher Städte im Vergleich untersucht, die sich entlang der Achsen sozio-ökonomischer und sozio-kultureller Diversität unterscheiden.
Humboldt-Universität zu Berlin
Projektseite
Gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektlaufzeit: Oktober 2017 - März 2021
Projektleitung:
- Dr. Nihad El-Kayed
- Dr. Ulrike Hamann (bis 04/2020)
Wissenschaftliche Mitarbeitende:
- Leoni Keskinkilic, M.A.
- Dr. Sebastian Juhnke
Studentische Mitarbeitende:
- Yagmur Dalga
- Lisa Götz
- Camille Ionescu (bis 09/2020)
Ressentiments
Thema
Es herrschen vielfältige Ressentiments vor gegenüber Religionsgemeinschaften oder Religionsaussübung, die den Zusammenhalt in Gesellschaften gefährden. Religionsfreiheit und das freie Recht auf Religionssaussübung sind in demokratischen Gesellschaften bzw. im Grundgesetz der Bundesrepublik festgeschrieben. Die Bedrohung von Mitgliedern von Religionsgemeinschaften oder die Behinderung an der Aussübung von Religion bezieht sich häufig auf, teils sogar sehr alte Ressentiments. Verständnis für Unterschiedlichkeit und Akzeptanz von Diversität sind Voraussetzungen für einen Abbau von Ressentiments.
Religiöse Ressentiments und Säkularismus
Außeruniversitäre Forschung
Projekt im Forschungsinstitut gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ):
Zur Rolle von Religion in historischen und aktuellen Analysen von gesellschaftlichem Zusammenhalt. Das Forschungsprojekt strebt eine Bestandsaufnahme gegenwärtiger Debatten um gesellschaftlichen Zusammenhalt und seiner vermeintlichen Bedrohtheit an und fokussiert dabei auf religiöse Aspekte und Fragestellungen (Beschneidungs- und Kopftuchdebatte, Islam-Konferenz, Pegida-Bewegung, Genese des Topos „christlich-jüdisches Abendland“ etc.).
CoalExit
Außeruniversitäre ForschungUniversitäre Forschungsthemen
'CoalExit' ist ein gemeinsames Projekt des DIW Berlin mit der TU Berlin im Rahmen der Energieforschung zur Zukunft der Kohle. Die Projektgruppe "CoalExit" setzt sich zusammen aus Studenten der TU Berlin, der HU Berlin, der Hertie School of Governance und des DIW Berlin, die gemeinsam in einer multidisziplinären und multiinstitutionalen Forschungsgruppe zusammenarbeiten. Prof. Dr. Claudia Kemfert und Dr. Franziska Holz unterstützen als Berater und Koautoren die Forschungsgruppe "CoalExit". Die Forschung wird durch das Förderungsprogramm "Nachwuchsgruppen Globaler Wandel - 4 + 1" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert, das im Oktober 2017 startete.
Hauptziel des Forschungsprojektes "CoalExit" ist es sozialverträgliche Rahmenbedingungen für die Abschaltung der Kohlekraftwerke in Deutschland zu finden. Die Forschung berücksichtigt Erkenntnisse aus bereits vollzogenen Transformationsprozessen, kontinuierliches Feedback von einbezogenen Stakeholdern, institutionelle Überlegungen zum Policy Design, rechtliche Fragen sowie quantitative Berechnungen zum europäischen Strommarkt und der induzierten Beschäftigungseffekte.
Darauf aufbauend wird in Länderfallstudien die Übertragbarkeit dieser Erkenntnisse zum deutschen Kohleausstieg auf andere Länder mit derzeit großer (energie-)wirtschaftlicher Bedeutung von Kohle, d. h. insbesondere China, Kolumbien, Indien und Südafrika, untersucht. Zudem werden die Auswirkungen auf den globalen Kohlemarkt und die Abhängigkeiten zu anderen fossilen Rohstoffen untersucht.
Gemeinsames Projekt des DIW Berlin und der TU Berlin
Gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Das Projekt
Während die Folgen des Klimawandels für die einen bereits physisch manifest werden, ist er für andere über diskursive Verunsicherungen und politische Plattenverschiebungen spürbar, in beiden Fällen mal direkter, meist aber nur indirekt "dem anthropogenen Klimawandel" zuschreibbar. Am Klimawandel(diskurs) hängt am Ende alles: Konflikte um Ressourcenverteilungen, der Umgang mit Migration, Flucht und Vertreibung, ökonomische Verwerfungen, ethisch-rechtliche Diskussionen z.B. um technologische Ursachen und Antworten, Krankheiten und Pandemien, Konflikte - von Meinungsdifferenzen in der Familie und zwischen den Generationen über Formen der Gestaltung von Klimaschutz und Anpassung bis zu Auseinandersetzungen um politische und ökonomische Ideologien, die ihrerseits von friedlich bis radikal gewaltförmig reichen können. Jede Manifestation dieser komplexen Effekte wirft ihrerseits Folgefragen auf. So geht vom Klimawandel - physisch und als Diskurs - eine erosive Kraft für die soziale Kohäsion aus, zugleich liegt darin aber auch das Potential, lokal gemeinschaftsbildende Prozesse auf allen Ebenen zu fördern, wenn der Klimawandel kosmopolitisch als Herausforderung begriffen wird, der sich niemand entziehen kann.
Der anthropogene Klimawandel und soziale Kohäsion sind unauflösbar miteinander verbunden, da sowohl Mitigation als auch Anpassung nur auf der Grundlage sozialer Kohäsion gelingen können. Ohne kooperatives Handeln ist die "Tragedy of the commons" nicht auflösbar. Es muss ein Konsens dazu erreicht werden, welcher Aufwand von unterschiedlichen Teilen unseres Gesellschaftsgefüges zu leisten ist, sei es zur Minderung des Treibhausgasausstoßes, zur Anpassung an die Klimaereignisse, oder zur „Reparatur" der schädlichen Auswirkungen. Die Bewertung angemessener Lastenverteilungen hängt dabei einerseits vom variablen Klimaverlauf und von statistischen Häufungen klimatischer Extreme ab, andererseits von der sozialen Kohäsion: Wenn diese global wie lokal unter einen (unbekannten) Schwellenwert sinkt, dann beschleunigt sich ein destruktiver Kreislauf. Wenn der Klimawandel dagegen als existenzielle Gemeinschaftsaufgabe praxiswirksam wird, liegt darin das Potential zur progressiven, nachhaltigen Umgestaltung der Weltgesellschaft.
Der Klimawandel erfordert die gleichzeitige, integrierte Berücksichtigung der verschiedenen fachwissenschaftlichen Aspekte. Die Universitäten vereinen die verschiedenen fachwissenschaftlichen Aspekte unter einem Dach. Sie sind daher in besonderem Maße gefordert, nach Antworten auf die durch den Klimawandel aufkommenden oder verstärkten Fragen zu suchen. Die fachspezifischen Zugänge müssen dabei nicht nur naturwissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Aspekte miteinander verknüpfen. Vielmehr sind in diese Prozesse auch außerwissenschaftliche Akteure von Anfang an, d.h. schon bei der Definition der Problemperspektiven, als „Experten des Alltags" einzubeziehen. Letztlich können nur solche Lösungen kohäsionsstärkend und damit nachhaltig wirken, die von Alltagsakteuren in ihren jeweiligen Lebensbezügen getragen werden.
Gemeinsam werden in der hier beantragten ersten Phase Beispiele konkretisiert und im Rahmen eines Workshops diskutiert, anhand derer in der ersten Förderphase den physischen und sozialen Wirkungen auf die soziale Kohäsion exemplarisch nachgegangen werden kann. Von diesen konkreten Beispielen ausgehend wird ein breit angelegtes Forschungsprogramm zu ganz unterschiedlichen, in ihrer Relevanz hervorstechenden Themenbereichen für die zweite Hauptphase generiert. Folgende Themen werden für die erste Phase exemplarisch im Rahmen eines Workshops diskutiert und überarbeitet sowie ggf. ergänzt:
Konflikte um die Klimamitigation am Beispiel der Energieversorgung
Konflikte um die Wasserversorgung
Der Klimawandel als Faktor für Migration
Betroffenheit durch meteorologische Extremereignisse
Klimawandel und Generationengerechtigkeit
Mitarbeiter:
Prof. Dr. Uwe Ulbrich, Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Helmut Philipp Aust, Freie Universität Berlin
Prof. Lopez Cabrera, Humboldt-Universität zu Berlin
Dr. Dorothee Keppler, Technische Universität Berlin
Leiter Teilprojekt: Prof. Dr. Klaus Eisenack
Leiter Gesamtprojekt: Prof. Dr. Martin Voss, Freie Universität Berlin
Finanzierung: Berlin University Alliance
Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK)
Organisierte Zivilgesellschaft
Der Kunstverein, der heute aus rund 850 Mitgliedern besteht, wurde 1969 als erklärtes Gegenmodell zu den hierarchisch strukturierten Institutionen gegründet. Arbeitsprinzip der nGbK ist bis heute die Basisdemokratie: Die Mitglieder-Hauptversammlung entscheidet über das jährliche Programm, und alle Projekte werden von Mitgliedern des Vereins realisiert, die sich in Projektgruppen zusammenfinden. Die nGbK zeigt Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, die aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen aufgreifen, etwa die Zukunft der Arbeit, Migration und Fremdenfeindlichkeit oder Genderthemen. Kunstvermittlung und Kunst im öffentlichen Raum – z.B. in Berliner U-Bahnhöfen – sind weitere Schwerpunkte des Vereins.
ngbk.de/de/gesellschaftZentrum für Kulturforschung
Wissenschaft
Das Zentrum für Kulturforschung untersucht Programme, Förderstrukturen und Wirkungsmuster in der Kultur und in der kulturellen Bildung auf Ziele, Wirkungen, Strukturen, Ergebnisse. Das Spektrum reicht von Besucherumfragen bis zum Coaching von Strategien, von der kulturpolitischen Felduntersuchung bis zur Begleitung von Policy-Prozessen. Darüber hinaus begleitet das Zentrum für Kulturforschung aktuelle kulturpolitische Diskussionen und gibt Impulse. Deren Grundlagenforschung nimmt kulturpolitische Entscheidungs‑, Förder- und Wirkungsstrukturen in den Blick.
kulturforschung.deAkteure
Folgende Akteure:
Organisierte Zivilgesellschaft
- Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK)
- Museum für Werte
- Deutscher Museumsbund
- Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung
- Diversity Arts Culture
- Internationaler Museumsrat Deutschland
Politik und öffentliche Einrichtungen
- Senatsverwaltung für Kultur und Europa
- Staatsministerin für Kultur und Medien
- Stiftung Preußischer Kulturbesitz
- Kulturprojekte Berlin
- Brücke Museum
- Landesverband der Museen zu Berlin
Wirtschaft
- GuidePilot
- Goldener Westen
- VisitBerlin
- Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI
- Museum Outreach
- Die Exponauten
Wissenschaft
GuidePilot
Wirtschaft
GuidePilot entwickelt Apps für Museen zB Barbarini. Sitzen in Potsdam. Befassen sich mit Vermittllung von Museen etc.
guidepilot.deMuseum für Werte
Organisierte Zivilgesellschaft
Das Museum für Werte legt Wert auf Neugier, ein offenes Miteinander, Kreativität, Partizipation und Vielfalt. Im Mittelpunkt steht die Verbesserung des gegenseitigen Verständnisses und der Wahrnehmung der Welt auf unterschiedlichen Ebenen. Die Verbindung unterschiedlicher Disziplinen und einem dynamischen Ansatz glauben wir, dass wir Fähigkeiten erschaffen, die zu einem besseren Miteinander führen.
wertemuseum.deDeutscher Museumsbund
Organisierte Zivilgesellschaft
Der Deutsche Museumsbund setzt sich für eine qualitätsvolle Museumsarbeit ein und fördert den Austausch zwischen Museumsfachleuten. Darüber hinaus strebt er dann, die Öffentlichkeit auf Museumsthemen aufmerksam zu machen und optimale Rahmenbedingungen für den Museumssektor zu schaffen.
Getragen wird sein Engagement von der Überzeugung, dass Museen einen unverzichtbaren Beitrag zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft leisten.
museumsbund.deLandesvereinigung Kulturelle Jugendbildung (LKJ) Berlin e.V.
Organisierte Zivilgesellschaft
Die Landesvereindigung Kulturelle Jugendbildung (LKJ) Berlin e.V. ist eine fachpolitische Dachorganisation für die Kulturelle Bildung und wird getragen und gestaltet von 50 Landesarbeitsgemeinschaften, Verbänden, Organisationen sowie Vereinen. Damit vertritt die Vereinigung ca. 400 Einzeleinrichtungen aus Musik, Theater, Spiel, Tanz, Bildender Kunst, Film, Literatur und Neuen Medien.
lkj-berlin.deDiversity Arts Culture
Organisierte Zivilgesellschaft
Diversity Arts Culture ist eine Konzeptions- und Beratungsstelle für Diversitätsentwicklung im Kulturbetrieb. Sie hat zum Ziel, Kunst und Kultur für alle zugänglich zu machen und Barrieren abzubauen, um Kunst aus unterschiedlichen Perspektiven in den Kulturbetrieb zu bringen.
diversity-arts-culture.berlinICOM - Internationaler Museumsrat Deutschland
Organisierte Zivilgesellschaft
Der Internationale Museumsrat (ICOM) ist dem Schutz und der Bewahrung beweglicher Kulturgüter und Naturalien verpflichtet. ICOM Deutschland ist die Selbstorganisation der Museumsfachleute in Deutschland und das Portal zu ICOM, dem weltweiten Netzwerk und Think Tank mit Sitz in Paris. Im Zentrum seiner Aktivitäten stehen die professionelle Beratung zu allen Museumsfragen, die Verankerung der Museumsstandards sowie Forschung und Weiterbildung.
icom-deutschland.de/deMaster Museumsmanagement und -kommunikation - Hochschule für Technik und Wirtschaft
Wissenschaft
Der Master "Museumsmanagement und -kommunikation" an der HTW Berlin — als deutschlandweit einziger Master-Studiengang mit dieser Ausrichtung — vermittelt gezielt Wissen im Bereich Mangement, Marketing, Medieneinsatz und Fundraising für kulturelle Einrichtung. Der Master befasst sich mit kritischen Museumstheorien, Ethik und Recht im Museum, interkulturelle Kommunikation und Diversity Management sowie Museumskommunikation.
mmk.htw-berlin.de/studiumBerlin-Brandenburgisches Wirtschaftsarchiv e.V. (BBWA)
Wissenschaft
Das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv e.V. (BBWA) ist eine kulturgutbewahrende Forschungseinrichtung und ausgerichtet auf die regionale Wirtschaftsgeschichte und Industriekultur. Es hat die Aufgabe, historische Quellen von Unternehmen und Verbänden der beiden Bundesländer Berlin und Brandenburg in der Region zu sichern, das Quellenmaterial für die Öffentlichkeit, Forschung sowie Kultur- und Bildungszwecke A14:D15 zur Verfügung zu stellen sowie eigene Forschungen zu betreiben und diese verschiedenen Nutzungskonzepten zuzuführen. Dabei wird Berlin-Brandenburg als eine Wirtschaftsregion verstanden, deren gemeinsame wirtschaftsgeschichtliche Entwicklung nicht zu entkoppeln ist. In dieser Ausrichtung auf zwei Bundesländer ist das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv einzigartig in Deutschland.
Institut für Museumsforschung
Wissenschaft
Das Institut für Museumsforschung ist eine bundesweit tätige Forschungs- und Dokumentationseinrichtung mit Konzentration auf sammlungsübergreifende Aspekte des Museumswesens. Es erbringt Leistungen für die Museen in Deutschland und für die Staatlichen Museen zu Berlin in den Bereichen Forschung, anwendungsorientierte Vermittlung und Dokumentation. Das Institut arbeitet in Ergänzung zu den regionalen, teilweise länderhoheitlich tätigen Museumsämtern und Fachberatungsstellen der Bundesländer.
Staatsministerin für Kultur und Medien
Politik und öffentliche Einrichtungen
Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Politik und öffentliche Einrichtungen
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist eine weltweit renommierte Kultureinrichtung und ein bedeutender Akteur in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Zu ihr gehören Museen, Bibliotheken, Archive und Forschungsinstitute. Ihre Sammlungen haben universalen Charakter. Sie dokumentieren die kulturelle Entwicklung der Menschheit von den Anfängen bis in die Gegenwart, in Europa wie in anderen Kontinenten. Sie sind in Brandenburg und Preußen entstanden und enzyklopädisch gewachsen. Heute wirkt die Stiftung an der Neugestaltung der historischen Mitte Berlins wesentlich mit.
preussischer-kulturbesitz.deKulturprojekte Berlin
Politik und öffentliche Einrichtungen
Als gemeinnützige Landesgesellschaft fördert Kulturprojekte Berlin die Kultur und Kreativwirtschaft Berlins, konzipiert und informiert über Bildungsangebote für die vielfältige Berliner Museumslandschaft und entwickelt sowie realisiert Themenjahre, Veranstaltungen und Ausstellungen. Kulturprojekte Berlin vermittelt Kultur, Kunst und Geschichte, vernetzt und berät Künstler*innen, Kulturschaffende und Akteure der Kreativwirtschaft.
kulturprojekte.berlinBrücke Museum
Politik und öffentliche Einrichtungen
Das Brücke-Museum befassst sich im Bereich Bildung & Outreach mit der Neuinterpretation der Rolle des Brücke-Museums und seiner Kunst in Zeiten sozialer und politischer Veränderungen. Das Ziel ist, das Publikum, die Nachbarschaft, Kulturakteur*innen, Künstler*innen und Praktiker*innen zusammenzubringen, um mögliche Antworten auf aktuelle künstlerische und soziale Fragen zu finden. Hierbei arbeitet das Brücke-Museum mit unterschiedlichen Kooperationspartnern zusammen.
bruecke-museum.deLandesverband der Museen zu Berlin e.V.
Politik und öffentliche Einrichtungen
Ziele des LMB sind die gegenseitige Beratung, Förderung und Kooperation der Museen in Berlin. Der LMB verfolgt drei Arbeitsschwerpunkte:
- Weiterentwicklung der museologischen Aufgabenfelder Sammeln, Bewahren, Forschen, Bildung und Präsentation/Kommunikation: Hierzu sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Berliner Museen in Fachgruppen des LMB zusammengeschlossen.
- Vertretung der Interessen der Museen in Berlin in allen Bereichen der Kulturpolitik und Kulturverwaltung: Diese Aufgabe nehmen die elf gewählten Vorstandsmitglieder, der Vorsitzende und der Geschäftsführer wahr.
- Vernetzung der Museen und Unterstützung der fachinternen und besucherorientierten Kommunikation. Hierfür erarbeiten und begleiten die Kulturprojekte Berlin GmbH ein Internetportal, geben die Zeitschrift MuseumsJournal heraus und organisieren jährliche Fachtagungen der Museen in Berlin.
VisitBerlin
Wirtschaft
Seit 25 Jahren wirbt visitBerlin (Berlin Tourismus & Kongress GmbH) weltweit für die Marke Berlin. visitBerlin wird als Public-Private-Partnership vom Berliner Senat gefördert. Ein Großteil des Etats wird selbst erwirtschaftet und in das Marketing für die deutsche Hauptstadt reinvestiert. visitBerlin gilt als eine der erfolgreichsten Destination-Management-Organisationen Europas.
about.visitberlin.deKulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e. V.
Wirtschaft
Der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e. V. ist eine Institution für unternehmerische Kulturförderung in Deutschland. Mit den Beiträgen und Spenden seiner Mitglieder – darunter die führenden Unternehmen Deutschlands – fördert der Kulturkreis seit 1951 junge Künstler in den Bereichen Architektur, Bildende Kunst, Literatur und Musik. Als bundesweites unabhängiges Netzwerk vereint er kulturell engagierte Unternehmen, Wirtschaftsverbände, unternehmensnahe Stiftungen und Unternehmerpersönlichkeiten. Er thematisiert unternehmerische Kulturförderung, vertritt kulturpolitische Interessen seiner Mitglieder und setzt sich für eine Gesellschaft ein, in der Kunst und Kultur als unverzichtbare Ressourcen verstanden werden.
kulturkreis.euMuseum Outreach
Wirtschaft
Museum Outreach berät Museen und Kulturinstitutionen auf ihrem strategischen Weg hin zu mehr Diversität.
museum-outreach.deDie Exponauten
Wirtschaft
Die Exponatuten beraten bei der Planung von Ausstellungen oder der Neuausrichtung von Museen.
exponauten.de/agenturSCOUTER - Sozialer Zusammenhalt und Stadtumbau in Berlin
BUA Forschungsthemen
Wie beeinflussen soziale und ökonomische Faktoren der Stadtlandschaft und ihre Transformation das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit des Einzelnen? Im Fokus steht der soziale Zusammenhalt unter den Bewohnern einer Nachbarschaft sowie die Wahrnehmung des Individuums von seiner Gemeinde und Stadt. Es wird speziell untersucht, wie soziale Kohäsion ein Resilienzfaktor innerhalb sich wandelnder städtischer Umgebungen ist, aber auch, wie sie selbst durch urbane Transformation gefährdet wird.
Hauptantragsteller: Prof. Dr. Sebastian Markett
Humboldt-Universität zu Berlin
Flächengerechtigkeit
Forschungsbedarfe Gesellschaft
Die wachsende Stadt steht vor der Herausforderung, die Nutzungskonflikte um knappe Flächen zu verhandeln. Wofür werden Flächen genutzt? Welche öffentlichen Flächen sind (noch) verfügbar und wie kann sich die Stadtgesellschaft diese aneignen? Wem gehört die Stadt?
Von Seiten der Stadtgesellschaft wird die Notwendigkeit einer Datenbasis formuliert, die Liegenschaften der Stadt beziffert und die entsprechende Zuständigkeit der Verwaltung benennt, um über einen gemeinwohlorientierten Umgang mit diesen Flächen zu beraten und die sich anschließende Frage, wie sich die Handlungsmacht der Kommunen für eine sozialgerechte Flächennutzung farstellt, wenn viele Flächen in privatem Besitz sind bzw. welche Formen der Ko-Produktion etabliert werden könnten. Dabei stellt sich besonders im Zuge der Nachverdichtung die Frage wie ein geeigneter Ausgleich an Grünflächen und an Flächen für soziale Angebote oder so genannte dritte Orte entwickelt werden kann, um gleichwertige Lebensbedingungen in der wachsenden Stadt zu gewährleisten. In diesem Kontext wird auch die Mehrfachnutzung von Flächen diskutiert, die bislang noch sehr selten Anwendung findet. Eine rechtswissenschaftliche Fragestellung betrifft die Nutzung von Brachen und inwiefern diese durch ein rechtliches Instrument für eine Zwischennutzung durch die Stadtgesellschaft zur Verfügung gestellt werden könnte. Hinsichtlich der Governance wird die besondere doppelte Verwaltungsstruktur in Berlin als Herausforderung für integrierte Lösungen beschrieben.
Die Stadt Berlin wird mit dem Blick auf die Flächennutzung vor allem im europäischen Vergleich als ein besonderes Beispiel beschrieben, da es ein besonderes Verhältnis von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft in diesem Bereich gebe. In Berlin zeigt sich historisch gewachsen eine starke Zivilgesellschaft, die öffentliche Räume auch mit dem Blick auf dessen soziale Funktion zu schützen versucht.
Klimaresilienz der Städte
Forschungsbedarfe Gesellschaft
Wohnformen
Forschungsbedarfe Gesellschaft
Von der Stadtgesellschaft wird eine Vereinheitlichung der Wohnformen in Berlin wahrgenommen, die durch standardisierte Wohnungen im Neubau zu Stande kommen. Da wirtschaftliche Kriterien gegenüber sozialen Kriterien beim Wohnungsbau abgewogen werden, sind wenig Innovationen etwa im Bereich Clusterwohnung, gemeinschaftliche Wohnräume, Hausprojekte o.Ä. zu erkennen.
Initiativen für alternative Wohnformen existieren in Berlin, der passgenaue Wohnraum steht aber häufig nicht zur Verfügung. Auch Genossenschaften stellen einen relevanten Akteure in der Debatte um alternative Wohnformen dar.
Räumliche Dimension der Formen des Zusammenlebens
Forschungsbedarfe Gesellschaft
Formen des Zusammenlebens sind nicht nur weltweit, sondern auch in Berlin divers. Dabei kann die räumliche Dimensionen des Wohnens mit den Ausprägungen, Bedingungen und Effekten des Zusammenlebens in Verbindung gebracht werden. Wie wird das Zusammenleben abhängig von Flächenverfügbarkeit im privaten und öffentlichen Raum gestaltet? Welche Rolle spielen dabei digitale Räume? Und welche Besonderheiten sind typisch für das soziale Miteinander in Berlin?
Wohnungsmarkt
Forschungsbedarfe Gesellschaft
Von Teilen der organisierten Zivilgesellschaft wird die Notwendigkeit für verlässliches und neutrales Datenmaterial zum Berliner Wohnungsmarkt befürwortet. Die Mieten- und Eigentumsentwicklung wird als wichtige Argumentationsgrundlage angesehen. Daten zu Leerstand, Belegung der Wohnungen, Mietspiegel, Eigentumsumwandlung, Nutzung des Vorkaufsrechts oder Rekommunalisierung könnten eine Basis für eine Diskussion um soziale Auswirkungen der Wohnungsmarktentwicklung ermöglichen. Darüber hinaus sind Datengrundlagen neben dem Sozialatlas Berlins relevant, um verlässliche Aussagen über die sozialen Bedarfe treffen zu können, etwa im Bereich prekären Wohnformen, Unterstützungsleistungen im Bereich Wohnen, den Bedarfen von Wohnungslosen und sozialen Trägern oder Indikatoren von Rassismus auf dem Wohnungsmarkt.
Zivilgesellschaftliche Bündnisse
Forschungsbedarfe Gesellschaft
Im Zuge von wachsendem Druck auf den Wohnungsmarkt und Gentrifizierungserscheinungen in den Berliner Bezirken, haben sich an vielen Stellen der Stadt zivilgesellschaftliche Bündnisse auf Basis von Nachbarschaften bzw. Quartieren gebildet. Diese Initiativen arbeiten zunehmend vernetzt miteinander.
International wird Berlin als besonderes Beispiel für eine breite stadtpolitische Bewegung angesehen. Wie sich diese Bewegung zusammensetzt und weiter entwickelt, ist für den sozialen Zusammenhalt der stadtpolitisch aktiven Zivilgesellschaft ein wichtiges Thema. Historisch sind diese Bewegungen in bestimmmten Bezirken besonders stark verankert und knüpfen an eine Protest- und Zusammenhaltskultur vorheriger Bewegungen an.
Mit Blick auf die soziale Kohäsion stellt sich die Frage, wie die stadtpolitischen Aktivitäten der Zivilgesellschaft zu einer breiteren thematischen Politisierung der Personen beitragen und inwiefern das Engagement mit gesellschaftlichem Zusammenhalt verbunden ist. Hinsichtlich der Diversität der Teilnehmenden innerhalb der Bündnisse stellt sich die Frage der angemessenen Repräsentation der Bürger*innen, etwa hinsichtlich der Kategorien Geschlecht, Migrationshintergrund oder sozio-ökonomisches Mileu und wie eine starker Zusammenhalt breite Gesellschaftsschichten erreichen kann. Insbesondere die Verbindung von Anti-Diskriminierungsarbeit und stadtpolitischen Initiativen könnte stärker zusammengedacht werden.
Anti-Diskriminierung in der Stadtentwicklung
Forschungsbedarfe Gesellschaft
Die Verbindung der Themen Wohnen und Stadtentwicklung mit einer post-kolonialistischen und feministischen Perspektive kann neue Blicke auf die (mangelhafte) soziale Kohäsion in der Stadt bereitstellen. Welche theoretischen gemeinsamen Referenzwelten entstehen für die Themenfelder Rassismus, Diskriminierung, Gender in der Verschränkung mit der sozialen Funktion des öffentlichen Raumes? Welche Schlüsse können daraus für die Analyse der zivilgesellschaftlichen Bündnisse oder den Wohnungsmarkt in Berlin gezogen werden?
Berlin zeigt erste Initiativen der Stadtgesellschaft, die diese Schnittstelle bearbeiten.
Verwandte Themen
Wem gehört die Stadt? Analyse der Eigentümergruppen und ihrer Geschäftspraktiken auf dem Berliner Immobilienmarkt
Außeruniversitäre Forschung
Hierbei handelt es sich um die erste systematische Auswertung von Eigentumsverhältnissen im Immobilienbereich in Berlin und den verschiedenen dahinterstehenden Geschäftsmodellen. Sie öffnet die Blackbox der privaten Großgrundbesitzer, über die bisher wenig bekannt ist. Die Studie beschreibt bis dato unbekannte Eigentümer mit mehr als 3.000 Wohnungen genauso wie solche, die unterhalb dieser Grenze liegen und über die bisher kaum etwas bekannt ist.
Studie der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Autor: Christoph Trautvetter